Start in die Beachvolleyball Saison

Heute startete das erste internationale Turnier der diesjährigen Beachvolleyball-Saison. Eine Saison mit vielen Veränderungen, neuen Turnierformaten und ungewissen Folgen für die weitere Entwicklung der Sportart.

Neuer Investor CVC

Selten hat sich so vieles verändert im Beachvolleyball-Zirkus, wie vor diesem Jahr. Mit CVC Kapital hat sich ein großer Investor entschieden in die Sportart zu investieren und gemeinsam mit dem Weltverband ein neues Produkt aufgesetzt. Für CVC Kapital nicht das erste Engagement im Sport. Spätestens nachdem sich das Unternehmen für über 3 Milliarden Dollar knapp 11% an der spanischen LaLiga gesichert hat. Aber auch darüber hinaus lesen sich die Beteiligungen im Sport nicht so schlecht:

Exited Investments:
  • Dorna Sports (1998): CVC acquired the motorsports company for $80 million via leveraged buyout and sold it for a reported $473.4 million in 2006.
  • Formula 1 (2005): CVC acquired the racing championship for $1.7 billion and sold it for $4.4 billion in 2016.
Current and Pending Investments:
  • Premiership Rugby (2018): CVC paid $294 million for 27% of the English rugby union.
  • Pro14 Rugby (2020): CVC paid $149 million for a 28% stake in the league, which has been rebranded as United Rugby Championship.
  • Six Nations Rugby (2021): CVC invested $510 million in development capital.
  • Volleyball World (2021): The company was formed by CVC and the International Volleyball Federation. The firm invested $300 million.

 Neue Weltserie

Doch zurück zum Beachvolleyball. Dort wurde nun gemeinsam mit dem Weltverband die „Beach ProTour“ ins Leben gerufen. Diese wiederum besteht aus drei Turnierkategorien: Die 9 „Elite 16“ Turniere bilden die höchste Kategorie, gefolgt von geplanten 11 „Challenger“-Turnieren und aktuell 19 „Future“ Wettbewerben. Dies sorgte in den vergangenen Monaten in der Spielerschaft für viel Aufregung, da mit der Einführung der neuen Formate die Teilnehmerzahl deutlich beschränkt wurde. Statt wie bisher meist 32 Teams sollten in der Spitze nur noch die namensgebenden Top16 einen Startplatz erhalten. Nach viel hin und her hat man sich nun entschieden, allen Turnieren eine zuvor nicht vorgesehene Qualifikation vorzuschalten. Man spielt nun eine Qualifikation mit 16 Teams, deren Top 4 sich dann zu bereits 12 gesetzten Teams gesellen und das Hauptfeld spielen. Dazu gab es Anpassungen in der Vergabe der Ranglistenpunkte um die Durchlässigkeit zwischen den drei Kategorien zu gewährleisten. Wichtigste Veränderung ist wohl, dass die Beschränkung der Teams pro Nation aufgehoben wurde. Durften bisher vier Teams pro Nation (max. 3 direkt im Hauptfeld) an den Turnieren teilnehmen, gibt es nun keine Begrenzung mehr. Das führt nun dazu, dass z.B. im Frauenfeld des ersten Elite16 nicht weniger als 8 Teams aus Brasilien und 5 aus den USA teilnehmen. Dagegen finden sich nur 2 europäische Teams im Hauptfeld wieder. Es wird spannend zu sehen sein, wie sich diese Veränderungen beispielsweise auf die Qualifikation zu den Olympischen Spielen, aber auch auf TV- und Sponsorenverträge auswirken.

Die Turniere

Die Turniere verteilen sich über alle Kontinente und begannen am heutigen Tag mit dem ersten Turnier (einem Challenger) in Tlaxcala (Mexiko). In der kommenden Woche findet dann das erste Elite16 in Rosarito (Mexiko) statt. Auch in Deutschland ist ein Turnier der höchsten Serie geplant und zwar vom 10. – 14. August in Hamburg. Auf dieses Turnier folgt dann die Europameisterschaft, die in diesem Jahr ebenfalls in Deutschland und zwar in München im Rahmen der European Championships stattfindet.

Die Deutschen Teams

Die deutschen Teams finden sich entsprechend schlecht platziert wieder. Für das heute gestartete Challenger haben bei den Männer lediglich Robin Sowa und Lukas Pfretzschner gemeldet und starten an Position 6 der Qualifikation.

Bei den Frauen ist mit den Olympiateilnehmerinnen Karla Borger und Julia Sude immerhin ein deutsches Team im Hauptfeld an 7 gesetzt. Dazu treten Cinja Tillmann mit Svenja Müller (3) und die deutschen Meisterinnen Sarah Schulz mit Chantal Laboureur (8) in der Quali an.

Aus insgesamt 32 Teams qualifizieren sich die Top 8 um dann mit 16 bereits gesetzten Teams ein 24er Hauptfeld zu bilden. Diese spielen dann in 8 4er-Gruppen im sogenannten „modified pool play“ um anschließend in ein Single-Out System überzugehen in dem die Gruppensieger bereits für Runde 2 gesetzt sind. Zuschauerfreundlich ist anders.

Weitere Turnierformate

Nicht alle Veranstalter sind mit den neuen Gegebenheiten und den wahrscheinlich veränderten Vermarktungs- und Rahmenbedingungen zufrieden. Das altbekannte Turnier in Wien (vormals Klagenfurt) und Veranstalter der bisherigen Major Series hat gemeinsam mit dem europäischen Verband kurzerhand ein neues Turnierformat ins Leben gerufen und richtet künftig eine Art Mixed Davis Cup aus. Dazu versucht die Serie „King of the Court“ mit ihren auf feste Spielzeiten ausgelegtem Format weiterhin international Fuß zu fassen.

TV- und Streamingangebot

Die Weltserie wird über das eigene OTT-Angebot www.volleyballworld.tv angeboten. Am heutigen ersten Turniertag zeichnet sich das Angebot durch sehr gute Bildqualität, hübsche Grafiken und ein tolles selbstkonfigurierbares Multiview-Angebot aus. Allerdings noch ohne Kommentar. Ob die Inhalte ein zahlungspflichtiges Angebot rechtfertigen wird sich zeigen. Aktuell gibt es einen kostenfreien 30-Tage Testzugang.

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